==== 7 kleine Kapitel zum Theater der Unterdrückten ==== Irgend wann war ich der dummen Fragen überdrüssig, ob **[[Forumtheater]]** nicht das gleiche sei wie "Improtheater". Es waren die Jahre, in denen der Kapitalismus durch die "geistig-moralische Wende" von Kohl bis Fischer / Schröder und Merkel bis in die Herzen gedrungen war und ein lustiges Leben der Privilegierten nicht mehr in Frage stand. [[Kritisches Denken]] war in den großen Medien ausgeMERZt, **TINA** hieß There Is No Alternative! **[[Kritische Praxis]]** erschien unbequem. ==== 1. Theater und Druck ==== Wenn wir keine Unterdrückten mehr (er-)kennen, brauchen wir auch kein **[[Theater der Unterdrückten]]** Postmoderne Verwirrungen, die in die Ohnmacht der Bürger in der Globalisierung führen: Wahre Warenwerte oder Werte wahren? Politikfähig werden heisst, Ausdruck für den eigenen Eindruck zu finden, und nicht zu wählen, welches der kleineren oder grösseren Übel uns mitspielen soll! ==== 2. Spiel und Schauspiel - Qualitäten ==== Maximaler Widerspruch der Begriffe und Fähigkeiten: Dieses Spiel ist purer Ernst. Theater-Künste für die politische Bildung: Theater-Methoden und reflektierte Pädagogik "Handwerk" des Ausdrucks, der Regie, der Szenen- und Stückentwicklung Die Szenen der Teilnehmenden und die Kunst des Stückeschreibens Dramatik und Bühnenkunst, Publikums-Liebe und Dreamatik Joker als Aus- und Fortbildung für pädagogische Berufe und als Grundlage für Teilnehmer-nahe beteiligende Moderation ==== 3. Forum-Theater als politische Dialog-Forum ==== Dialog ist nicht normal: Unsere herrschende Pädagogik monologisiert in dialogischer Verkleidung Monologische Tagungsgestaltungen mit geringem Partizipationscharakter Neue mutige Formen wie Open Space sind näher an den Teilnehmenden: Dialog braucht Zeit und Einlassen, wirklich gleiche Rechte und den Mut zu wechselseitigem Perspektivenwechsel und gemeinsamer Verantwortung Dialog braucht Raum für unerwartete Ergebnisse, die gefeiert werden können ==== 4. Legislatives Theater braucht demokratischen Glauben ==== Die aktuellen Bilder der Demokratie sind hierzulande müde und kraftlos: Die Macht der Märkte und Tatsachen ist grösser als die Macht der Menschen Die Claims sind abgesteckt, stark wäre, wer sich in den Stricken bewegen könnte ohne ganz Liliput zu zerstören: Sind wir über Beteiligung zu befreien? Wie wir zu den Informationen über die basis-organisierten Menschen in den anderen Ländern und zu einer Zusammenarbeit kommen: Eine-Welt-Netze in allen Städten und Gemeinden nachzeichnen: Einwelthaus- und lokale Gruppen, Nord-Süd-Forum, Fairhandel, ... Kirchengemeinden, Caritas und Flüchtlingspolitik, Selbstorganisierte Migrantengruppen und -kulturen ==== 5. Von der persönlichen Thematik zur öffentlichen Szene ==== Grundlage jeder Arbeit ist die persönliche Ausgangslage, die Bereitschaft und Fähigkeit, eigene Kränkungen sichtbar zu machen, um daraus die Kraft für eine demokratische und politische Aktion zu gewinnen. Das Persönliche ist der Treibstoff des Politischen, und wenn wir anderes als Machtanspruch und Karrieren fördern wollen, braucht das klügere Systeme als die bisherigen von Parteien und Initiativen. Öffentlicher Dialog ist organisierbar: Wer hat die Fähigkeiten und Kompetenzen dazu? Die bisher vergebliche Suche nach den angemessen ArbeitspartnerInnen des TDU ==== 6. Anwendungen und Seminare ==== Grundlagen: Einführung 3 Stunden, und die ersten Szenen stehen Gründlicher: Power-Point-Vortrag zu den Hintergründen, Literatur Wochenend-Seminar zu einem persönlich fundierten Thema oder mit politischer Ausrichtung zur Bildung einer Gruppe und einer Forum-Szene eine Aufführung nach einer weiteren Probe vor Ort mit Joker möglich. ==== 7. Aus- und Fortbildungen ==== Nach dem Erleben eines Forum-Theater-Workshops: dreitägige Fachfortbildung zum Einsatz von Statuen-, Bilder- und Forumtechnik für sozial- / pädagogisch Vorgebildete mit folgenden Praktika- Begleitungen **mit möglichen Schwerpunkten:** der theaterpädagogischen Grundlagen mit bestimmten Zielgruppen, der interkulturellen Arbeit, der Gruppen-Bildung in Selbstorganisation, der Fortbildung in befreiender Pädagogik (Paulo Freire) Joker Aus- und Fortbildung als eigene politische Praxis, gleichberechtigte selbstorganisierte Coaching-Gruppen vor Ort