Heute müssen wir ja weiter ausholen, wenn wir über diese Dinge reden und schreiben, denn es wäre für Viele besser, von **Bi-Identität** zu reden, weil die Verdrehungen der Moral und der Porno-Industrie und die Bilder der Prostitution meist nicht zu unserem Leben passen: Passend zum internationalen **Pride-Month** Juni brachte DLF Kultur heute eine sehr gute Sendung zu **Trans-Identität**, in der es um die Geschichte der Autorin **[[https://www.socialnet.de/rezensionen/20629.php|Livia Prüll: Trans im Glück]]** ging: Etliche Trans-Leute waren auch bei unserem Bi-Stammtisch gelandet, weil die **Bi-Identität** für sie durch die Hormone oder die Gender-Veränderung auftauchte. **[[IDAHOBIT]]** hier folgen ältere textteile: ==== stufen bisexuellen verhaltens nach kinsey ==== Kinsey befragte 1950 ff seine Studierenden, wie sie sich selbst einschätzen und wie sie ihre eigene Identität wünschen ... Er forschte ansonsten auch bei Menschen im Knast und in der Prostitution, was seine moralischen Gegner jener prüden amerikanischen Jahre gegen ihn und seine Forschung ins Feld führten. Er war auf der Suche nach den Anteilen der sexuellen Orientierung, der Phantasien, Vorlieben und Wünsche, die mit Partner*innen geteilt werden können ... ==== Magnus Hirschfeld: Zwischenstufen ==== ** [[Magnus Hirschfeld]]** hatte mit seinen sexualwissenschaftlichen Veröffentlichungen um 1900 schon in etlichen Städten Wissenschaftlich-Humanitäre Comitees anstoßen können, die auf die Änderung des **[[$175]]** des preussischen Strafrechts, das Reichsgesetz geworden war, durch Gutachten, Petitionen und Unterschriftensammlungen hinwirkten. Von 1899 bis 1923 gab **[[Magnus Hirschfeld]]** 23 Jahrgänge der Zeitschrift **Jahrbuch für sexuelle [[Zwischenstufen]]** heraus. ... Seine Umschreibung auch für [[bisexuelle]] und trans- wie inter* Lebensformen. ==== Bisexualität bei Freud 1920 ==== Die Vorstellungen der eigenen Identität entstehen aus den Bildern, die gesellschaftlich transportiert werden. Das lange und weitere Bekämpfen oder Verschweigen der Vorstellung schon von **Sigmund Freud**, dass alle Menschen bisexuell angelegt seien, und es nur darauf ankommt, was jemand entwickelt, ... ".... auch dann bestand der Erfolg wesentlich darin, daß man der homosexuell eingeengten Person den bis dahin versperrten Weg zum anderen Geschlechte frei machen konnte, also ihre volle bisexuelle Funktion wiederherstellte." http://www.psychanalyse.lu/Freud/FreudWeiblicheHomosexualitaet.pdf **"Es geschah [[in einem grünen Alkoven]]" war wohl ein Zitat aus einem der Bücher von [[Jean Genet]]** und hing schreibmaschinen-geschrieben auf einem grünen Zettel in jenem Alkoven in der Balan 11, der Vieles erlebt hatte ... Grün gestrichen hatten ihn unsere Vormieter, die auch die Holzebene eingebaut und die Schaumstoff-Matratzen kauften, von mir waren die Vorhänge zum großen Wohnzimmer hin und die Lampe, ein kleines Wandbord und die Kissen und Bettzeug, das daraus ein Gästezimmer machte ... ... und zeitweise den Platz für Gruppentreffen und kleine Orgien, so weit die Leute passten. Der Literaturkreis des [[VSG]] am 9.1.1980 hatte allerdings auf den Matratzen im großen Zimmer stattgefunden, das Treffen hat bei **[[Gustl Angstmann]] in seinem Buch "Ein ganz normaler Mann"** ein "Protokoll" bekommen: Seite 60: "Gerd gegen Rolf, mit Gerd für Rolf. Rüdiger liest seine Gedichte: Schwuler liebt Frau, liebt Mann, Ekel, Angst. Erfahrungen, Flucht, Zärtlichkeiten, Berührungen." ==== Ketzerbrevier eines Altöttinger Ministranten: ==== http://www.agspak-buecher.de/Fritz-Letsch-denn-sie-wissen-nicht-was-Liebe-ist bisexuelle gruppen gibt es in münchen schon seit anfang der neunziger jahre, als offenen stammtisch, als geschlossene gesprächsgruppen, als freundeskreis, massage- und tantra-kreis, als polit- und organisationsgruppe, auch als „uferlos“. ==== Pioniere ==== ==== der münchner bisexuelle stammtisch ==== trifft sich regelmässig am dritten dienstag ab etwa 19.30 im Cafe Glück, Palmstr. 4 (Ende Klenzestr./ Verlängerung der Baumstrasse nach Süden / in Isarnähe, zwischen U Fraunhoferstraße und Bus 58 am Baldeplatz) information und beratung natürlich auch per mail: bimuc„@„bi.eineweltnetz.org Die neuere Seite der münchner gruppe: http://bi.eineweltnetz.org **die gesprächsgruppe im Selbsthilfezentrum** kann jederzeit von dir wiederbelebt werden: sie findet nur auf DEINE einladung hin statt, das http://shz-muenchen.de stellt dafür eine bluebutton-instanz zu Verfügung! **als regelmäßige Gruppe, die Menschen einlädt,** - sich mit ihrer sexuellen Orientierung auseinanderzusetzen, - Bisexualität als Möglichkeit und biographischen Anteil zu sehen, - Lebensformen von Beziehung und Sexualität zu besprechen, - Sicherheit in der eigenen sexuellen Orientierung zu finden - die durch ihre PartnerInnen oder Angehörige mit Bisexualität konfrontiert werden, - Sexualität so zu leben, daß sie und ihre PartnerInnen nicht gefährdet werden (HIV-Prävention). Die Gruppe ist als Ergänzung zum seit vielen Jahren existierenden bisexuellen Stammtisch gedacht, um einen intensiveren inhaltlichen Austausch zu ermöglichen. ==== ein früheres Wiki ==== Links dort gehen selten, https://web.archive.org/web/20170702200530/http://queerstudies.wikispaces.com/bi-queer und der frühere Blog: https://web.archive.org/web/20150622104517/http://forum-muenchen.blog.de/ **[[bisexuell]] und [[queeres_leben]] sowie [[queere_theorie]] und [[queere_praxis]]** -------------- ==== Julia Shaw: Bi - Vielfältige Liebe entdecken ==== Julia Shaw eröffnet neue Wege, über die eigene sexuelle Identität nachzudenken und sie zu finden. Viele Menschen fühlen sich zu mehr als einem Geschlecht hingezogen. Und trotzdem bekennt sich kaum jemand dazu. Julia Shaw widmet sich in ihrem neuen Buch der größten sexuellen Minderheit - bisexuellen Menschen. Sie macht Bisexualität in Geschichte, Kultur und Wissenschaft sichtbar und zeigt anhand ihrer eigenen Identitätssuche, warum Bisexualität nach wie vor gesellschaftlich im Schatten steht. Dabei geht sie von Fragen aus, die sie selbst bewegen: Woher kommt unser Verständnis von Bisexualität? Warum ist es nach wie vor so schwer, sich zu outen? Julia Shaw beantwortet die Frage, wie sexuelle Identität entsteht, neu. Und sie zeigt, warum vielfältige Liebe endlich mehr Raum erhalten muss.