die **"[[Unfähigkeit zu trauern]]"** der beiden **Mitscherlichs** ist zu einem deutschen Charakter des unbewältigten [[Postfaschismus]] der ersten Jahrzehnte der Bundesrepublik - und im verzerrten Spiegel natürlich auch der DDR - geworden, dort mit aktuellen Besatzungs-Erfahrung auf dem alten Trauma durch den [[Kapitalismus]]. ==== Trauer-Arbeit ==== drückt aus, dass es nicht leicht ist und "von selber" wieder vergeht, wie das "gras drüber wachsen lassen" und verheilen oder vernarben einer Wunde als Analogien ==== Trauer braucht Gemeinde ==== Alleine lässt es sich kaum erledigen und ertragen: Alle Traditionen der gemeinschaftlichen Bewältigungen brauchen anführende Hilfs-Personen, die früher mit den Berufen und Aufgaben um Sterben und "Beisetzung" verknüpft waren: Die "Leichenfrau", die auch Vorbeterin, auch noch im Gasthaus war, beim "Leichenschmaus", das gemeinsame Trinken von "3 Maß Bier" oder "7 Maß Bier" beim Wirt nach einer Beerdigung ... ==== Trauer braucht Vertrauen und Vertrautheit ==== Das "Beileid aussprechen" am Grab oder an der Kirche ist eher oft eine Last, weil es nicht die wirkliche Anerkennung und Würde der Beziehungen ausdrücken kann, aber es ist ein erster Versuch ... ==== Trauer braucht Zeit ==== Früher gab es das "Trauerjahr" vor allem an der nun schwarz gekleideten Witwe sichtbar ... eine Zeit, in der es "unschicklich" war, eine neue Beziehung einzugehen. ==== trauer kann zum trauma werden ==== Eine unverarbeitete Verlassenheit und Verletztheit kann zu ernsten Verstimmungen unserer Seele werden, die nun vielleicht vermeiden will, sich noch einmal auf Beziehungen einzulassen. ==== gesellschaftliches Trauma des Faschismus ==== Gemeinschaftlich eine rassistisch- religiöse militaristische Mordmaschine aufzubauen, hatte einerseits Tradition, so weit nationale Ideen und Gebietsansprüche dahinter standen, aber der systematische Tod und die davor aufgebaute Ausgrenzung waren eine deutsche Meisterleistung mit internationaler Beihilfe. Aufrüstungen und Diskriminierungen, ==== Bewältigungen von gesellschaftlichen Trauma ==== die **"[[Unfähigkeit zu trauern]]"** von Alexander und Margarete Mitscherlich beginnt: === I. Die Unfähigkeit zu trauern - womit zusammenhängt: eine deutsche Art zu lieben === "In der Nacht des 22.Juni1941, 15 Minuten vor Beginn des deutschen Angriffs auf [[Russland]], weckte man Mussolini aus dem Schlaf, um ihm einen Brief Hitlers vorzulegen, worin er ihm den "entscheidenden Entschluss seines Lebens" mitteilte. Auf die Frage seiner Frau, was das zu bedeuten habe, soll Mussolini geantwortet haben: "Das bedeutet, dass der Krieg verloren ist". S.13 (Serie Piper München 1967 / 1977) === II. Variationen des Themas === Kultureignung - [[Tabu]] - Vorurteil === III. Die Relativierung der Moral === === IV. Identifikationsschicksale === ... ==== Kritische Theorie bezog Gesellschaft auf Psychoanalyse ==== Eine selbstzufriedene Gesellschaft kann durch die Hinweise auf ihre Ränder und die Folgen ihres Reichtums irritiert werden: Deutsche Philosophie schaute selten über die Ländergrenzen, wer auf unsere Sklaven und die Zollgrenzen der Ausbeutung in aller Welt aufmerksam machte, wie die Bewegung des Trikont, später Einewelt oder Nord-Süd, abgelöst von der scheinbar selbstverständlichen Selbstbedienung in der Globalisierung ... ==== Kritische Gestalt ==== [[Gestalttherapie]] entwickelte sich in der - auch philosophischen und politischen - **Kritik der Couch**: Was zu Freuds Zeiten als "Redekur" neuartig in Erprobung war, kann bei manchen Klienten hilfreich sein, habe ich selbst auch als trance-artige Erinnerungsarbeiten sehr wohltuend erlebt, passt aber für manche überhaupt nicht: Auch unter den ersten Freud-Schülern waren einige, die unter eigenen Blockaden litten, die in der damaligen Zuschreibung als Widerstände ausgelegt wurden, die zu überwinden seien. **[[Laura und Fritz Perls]]** hatten aus ihren Vorbildungen und in der Zusammenarbeit mit [[Wilhelm Reich]] neue Methoden entwickelt, die sie mit **[[Paul Goodman]] und Ralph Hefferline** in den USA als [[Gestalt|Gestalttherapie]] definierten. Die Deutsche Psychotherapeutische Gesellschaft lehnte, wie früher schon Freud, die politischen Ideen von [[Otto Gross]], [[Wilhelm Reich]] und manchen Neuerern ab, definierte sich früh als "judenfrei" und verdrängt bis heute diese Geschichte, die ihr als Gewinn der jüdischen Migration und als Besitztum der Kassen-Zulassungen viele Vorteile brachte. So prallten sowohl die **[[Massenpsychologie des Faschismus]]** als auch die **"[[Unfähigkeit zu trauern]]"** der beiden **Mitscherlichs** an ihrer Behäbigkeit in der Nachkriegszeit, dem [[Postfaschismus]] ab. [[Kritische Theorie]] führte in anderen Kulturen zu vielen innovativen Entwicklungen, in [[Täuschland]] wurde sie im [[Postfaschismus|Kalten Krieg]] des [[Postfaschismus]] als **"Frankfurter Schule"** abgetan und mit [[Adorno]], Horkheimer als marxistisch und zu [[radikal]] links ausgegrenzt. Es braucht eine neue** [[Aufklärung]]** Die [[Kultur des Schweigens]] und der „verborgene Lehrplan“ http://befreiungsbewegung.fairmuenchen.de/der-verborgene-lehrplan-der-reaktion