Der Arbeitskreis Kritische Gestalt AKG war eine Ausbildungsgemeinschaft für Gestalttherapie in München und Niederbayern mit großen gemeinschaftlichen Anteilen der SelbstOrganisation und gegenseitigen Ausbildungs-Anteilen der Fortgebildeten für Beginnende und Supervision für Gruppen.
Das Wort "Kritische Gestalt" bezog sich auf die gesellschaftlich politische Haltung, die auch den kritischen Blick auf Diagnostik, Gesundheitswesen und die Rolle der Kassen und der Psychologie als Wissenschaft der Krankheit und Statistik darin reflektierte.
Dabei standen damals die Verankerung der Gestalttherapie als heilsame Methode noch im Vordergrund, während das Gestaltleben und die Leibgestalt vom medizinischen Wissen zum Gestaltnetz und zum sozialen und politischen Gestalten noch zu entwickeln ist, wie auch die (therapeutische?) Arbeit in Gruppen, in unserer Kultur bisher selten aufgenommen.
Wenn wir Muster erkennen, ob in Buchstaben, Figuren, Zahlen, in Verhaltensweisen etc. geben wir uns selbst Glückshormone, Endorphine, und was früher wohl wichtig war, wie bei Tierspuren, wirkt auch in der Philosophie der Gestalt weiter, die in der letzten Jahrhundertwende wissenschaftlich breitere Grundlage war, von Gustav Landauer in Gemeinschaften und Martin Buber in Du und Ich als verbliebenes Grundwerk der Gestaltphilosophie, neben Impulsen von Wilhelm Reich und Salomon Friedlaender https://de.wikipedia.org/wiki/Salomo_Friedlaender
Gestalttherapie entwickelte sich in der - auch philosophischen und politischen - Kritik der Couch:
Was zu Freuds Zeiten als "Redekur" neuartig in Erprobung war, kann bei manchen Klienten hilfreich sein, habe ich selbst auch als trance-artige Erinnerungsarbeiten sehr wohltuend erlebt, passt aber für manche überhaupt nicht: Auch unter den ersten Freud-Schülern waren einige, die unter eigenen Blockaden litten, die in der damaligen Zuschreibung als Widerstände ausgelegt wurden, die zu überwinden seien.
Laura und Fritz Perls hatten aus ihren Vorbildungen und in der Zusammenarbeit mit Wilhelm Reich neue Methoden entwickelt, die sie mit Paul Goodman und Ralph Hefferline in den USA als Gestalttherapie definierten.
Die Deutsche Psychotherapeutische Gesellschaft lehnte, wie früher schon Freud, die politischen Ideen von Otto Gross, Wilhelm Reich und manchen Neuerern ab, definierte sich früh als "judenfrei" und verdrängt bis heute diese Geschichte, die ihr als Gewinn der jüdischen Migration und als Besitztum der Kassen-Zulassungen viele Vorteile brachte.
So prallten sowohl die Massenpsychologie des Faschismus als auch die "Unfähigkeit zu trauern" der beiden Mitscherlichs an ihrer Behäbigkeit in der Nachkriegszeit, dem Postfaschismus ab.
Kritische Theorie führte in anderen Kulturen zu vielen innovativen Entwicklungen, in Täuschland wurde sie im Kalten Krieg des Postfaschismus als "Frankfurter Schule" abgetan und mit Adorno, Horkheimer als marxistisch und zu radikal links ausgegrenzt. Es braucht eine neue Aufklärung
Die Kultur des Schweigens und der „verborgene Lehrplan“ http://befreiungsbewegung.fairmuenchen.de/der-verborgene-lehrplan-der-reaktion
"Die Umsetzung dessen, was Max Horkheimer in Abgrenzung zur traditionellen als Kritische Theorie umschrieb, ist auf alle Wissenschaften anwendbar. In diesem Sinne erscheint es besonders falsch – ohne deren Wichtigkeit zu bestreiten – die Kritische Theorie weitgehend mit dem Denken Adornos und Horkheimers gleichzusetzen, wie das in der Forschung meistens der Fall ist. Speziell wäre heutzutage gerade eine Verbindung feministischer und Kritischer Theorie fruchtbar." Philippe Bernhard Hürbin in Debatte Kritische Theorie heute in der Zeitschrift für Politische Theorie, Heft 1/2017
https://gestaltleben.blogspot.com/2020/11/anarchie-ist-auch-die-grundlage-fur.html