Paulo Freire hatte das Modell des "Nürnberger Trichter" dafür genommen, unseren üblichen Schul-Vorgang zu beschreiben:
"Die Lehrkraft macht eine Einlage in den Kopf der Schüler, und wenn sie diese Einlage gut wieder geben können, werden sie dafür belohnt. Es geht nicht um eigenständiges Denken oder Varianten, die reine Wiedergabe ist gefragt, wie bei einer Bank."
Im Gegensatz zur Bankiers-Erziehung soll in der Bewusstseinsbildung der Rahmen des Denken sichtbar gemacht werden, um die Bezüge zu den anderen Feldern zu erkennen und eigenständiges Lernen zu ermöglichen.
Viele der Gedanken von Paulo Freire entsprechen den Ansätzen der Reformpädagogik, wie sie in manchen Projektschulen schon in den 1920er Jahren entwickelt worden waren, aber im "Dritten Reich" durch Gleichschaltung und Verfolgung oder Vertreibung der jüdischen Internate verloren gingen.
Freire stellt gerne Thesen auf, deren Ausführung und Überprüfung er vorschlägt, ohne die Antworten fest zu legen: Wie schon in der Entwicklung der Alphabetierungs-Methoden, bezieht er die Studierenden ein und versteht sich als Mit-Lernender, der gelegentlich das Feld erweitert oder kritische Fragestellungen einbringt.
Gemeinschaftliches Forschen braucht keine externen Bewertungen: Die Kriterien werden von den Beteiligten festgelegt.
Das Forumtheater beginnt als Forschungsarbeit in der Gruppe:
Die Pädagogik der Unterdrückten wird in den internationalen Bewegungen um die Kritische Theorie als die Kritische Praxis der Bewusstseinsbildung angesehen, der Anleitung zum eigenständigen Lernen und zum gemeinschaftlichen Forschen.
Wir alle hatten unter Anweisungen, Bewertungen und Konkurrenz-Situationen gelernt, und man redete uns ein, das sei sportlich und gesund. Im Austausch der Störungen und Verletzungen der Gefühle … PFG Berlin 1999
"Während die Theorie von Natur aus nichts Heilendes, Befreiendes oder Revolutionäres ist, ist sie eine unserer Hauptaufgaben als Pädagogen, um die gelebte Erfahrung des Theoretisierens mit den Prozessen der Selbstwiederherstellung und der sozialen Transformation in Verbindung zu bringen." Sandy Grande in Red Pedagogy https://paulo-freire-muenchen.blogspot.com/2020/12/red-pedagogy-native-american-social-and.html darin:
Wilhelm Reich war, wie viele Mediziner und Psychiater jener Zeit als Freud-Schüler und jüngstes Mitglied des Ausbildungskreises (Technisches Seminar) der ganz neu begonnenen Psychoanalytischen Schule in Wien, am gemeinschaftlichen Forschung zu den Thesen des Meisters, der auch in Briefen und der Literatur im internationalen Austausch stand.
die aus Brasilien in den 1970er Jahren über kirchliche Kreise nach Deutschland kam und der Arbeit mit Augusto Boal und dem Theater der Unterdrückten
die über viele Jahre von 1981 an in München zu erleben war, zuletzt 1999 im Rathaus als "Legislatives Theater" als angewandtes gemeinschaftlich Forschen in Gruppen und in öffentlichen Aufführungen
zur Heilung von Autoritäts- und Erziehungsschäden und zu den diversen, feministischen und queeren Bewegungen, die heute dafür von reaktionären Kräften angegriffen werden, wie in der Sexualpädagogik. Die Engführung als "marxistisch" durch Öffnen für kritische Dialoge wie mit Michail Bakunin, Antonio Gramsci, Kurt Eisner, Gustav Landauer und Rosa Luxemburg exemplarisch in die Geschichte einbringen …
zu künstlerischen Ansätzen und Existenzgrundlagen und den fehlenden Ressourcen: Arbeits-, Einkommens- und Wohnungslosigkeit und die Auswege, Ängste und Scham, Belastungen aus Kindheit und Familie, Trauma und der Blick der Gestalt auf die Gesellschaft als gemeinschaftlich Forschen an unseren Anteilen
Das offizielle München hat die Erinnerung nicht gepflegt und tut sich bis heute schwer, eine sozialistische, anarchistische, oder gar kommunistische Vergangenheit angemessen zu würdigen.
Was immer gut geklappt hat: Die rechten Heldengedenken. Eine kritische Würdigung wird als Störung der Friedhofs- und Grabesruhe empfunden. Die rot-schwarze Koalition brachte nach 25 Jahren rot-grün wieder stabilen Stillstand, wenn nicht Rückschritt, wie bei LiMux, Radlhauptstadt (zur Farce geworden) und IAA.
Revolutionsgespräche gehen auch sofort und ohne Vorbereitung: Gespräche im Kreis sind eine andere Qualität als Vorträge, in denen EineR sein Wissen den Anderen verabreicht und vielleicht noch Fragen beantwortet, andere Meinungen anhört.
Die Gespräche im Kreis der USPD, der wegen Pazifismus rausgeworfenen Sozialdemokraten, hatten von vorn herein mehr als Berichte von Kongressen und Treffen aus den Zeitungen und aus den Betrieben statt gefunden, nur Erich Mühsam hatte dann einmal Hausverbot, weil er dort gar zu streitlustig agitieren wollte.
Von wegen Cafehaus-Literaten: Was heutige Schrift-Stellende und Feuilletonisten den angeblichen „Träumern“ nachsagen, ist auf der bürgerlichen Schiene von oben herab wie pfeifen im Wald: Wer von den Lebens-Verhältnissen der Menschen nichts wissen will, kann sie leichter verurteilen.
Di 6.2. um 21h … und morgen in Milbertshofen Öffentlich · Gastgeber: Filmmuseum München In München, dem Hauptschauplatz der Revolution, wird die Monarchie gestürzt. In der Nacht zum 8. November ruft Kurt Eisner den Freistaat Baiern aus und wird erster Ministerpräsident: In der Folge kämpfen revolutionäre und reaktionäre Kräfte ein halbes Jahr lang mit allen Mitteln um die Macht.
Die Filmemacherin Uli Bez hat 1989 einen Dokumentarfilm geschaffen, der damals schon hochbetagte Revolutionär*innen von 1918 versammelt: „Es geht durch die Welt ein Geflüster. München 7.11.1918 – 2.5.1919.“ Der Film ist eines der ganz wenigen Bewegtbild-Dokumente, das den Zeitzeug/innen aus dem linken Spektrum eine Stimme gibt. Uli Bez ist zu Gast!
Wir zeigen den Film am Dienstag, 6.2. um 21.00 Uhr im Doppelprogramm mit der ostdeutschen Dokumentation „Rote Matrosen in Berlin“ (1978, 50 min) von Günter Jordan. https://www.facebook.com/events/340010303146322/ Im Frühjahr kommt der Film auch zu den Revolutionsgesprächen im veganen Cafe „5vor12“ in Milbertshofen
wäre ein Ansatz, durch die günstigsten und politischen Treffpunkte der Stadt zu ziehen und dort Gespräche anzuzetteln …
Ein paar Möglichkeiten für andere Arten der Stadtführungen, zur Auswahl:
Ein Spaziergang zwischen Hauptbahnhof und Ostbahnhof: Abstecher zur Theresienwiese oder zum Mathäser, Altstadt und Hofbräuhaus am 1. Montag abend im 1. Stock mit Volxmusik-Ausklang
Damaliger oder heutiger Landtag und Eisner-Denkmal in der Faulhaberstraße, Weinstadl und Viktualienmarkt,
Tram-Touren
Für werdende Münchner:
Die Treffen im Goldenen Anker, Schillerstr. 30 Die Gespräche im Kreis der USPD, der wegen Pazifismus rausgeworfenen Sozialdemokraten, hatten von vorn herein mehr als Berichte von Kongressen und Treffen aus den Zeitungen und aus den Betrieben statt gefunden, nur Mühsam hatte dann einmal Hausverbot, weil er gar zu streitlustig agitieren wollte.
Fechenbach und die Jusos (steht noch aus)
Die Treffen im veganen Cafe „5vor12“ in Milbertshofen besprachen wir anschließend meist auch in der Gegensprechanlage in Radio Lora München 92,4 – auch im Internet zu hören, mit Bildern gesammelt auf http://raete-muenchen.de/revolutionaere-stadterkundungen
Am Mi 14.2.18 werden wir um 21h in der Gegensprechanlage mit den KollegInnen das Autoren-Revolutionsgespräch in der Volxküche am Mi 7.2.18 ab 19h nachbesprechen
Ich begleite oder starte gerne Gruppen zu Community organizing, Geschichtsarbeit wie zum Monte verita, zum Wandervogel oder zur Rätezeit oder Gestalt oder sexualpädagogik oder …
Kritische Theorie und die Ästhetik mit der Ästhetik der Unterdrückten verknüpfen? https://www.academia.edu/11793229/Zu_Adornos_%C3%A4sthetischer_Theorie?email_work_card=view-paper
»Der Schatten des wildesten Interesses«. Sublimierung und Begehren in Adornos 'Ästhetischer Theorie' https://www.academia.edu/35609810/_Der_Schatten_des_wildesten_Interesses_Sublimierung_und_Begehren_in_Adornos_%C3%84sthetischer_Theorie?swp=rr-rw-wc-11793229