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Arbeitsgruppe Rat und Tat

im Verein für sexuelle Gleichberechtigung VSG eV München (mit mir ab 1977 bis Herbst 1981 oder 1983, bis zum Übergang in die ersten Gruppen zur Beratung und Sterbebegleitung in der Aidshilfe)

montags und freitags von 19-22h zu den normalen Öffnungszeiten des riesigen Lager-Kellers unter der Schuh-Firma Tretter in der Weissenburgerstr. 26 hatte 14tägige Arbeitstreffen zum Austausch der etwa 12 Mitarbeitenden,

gelegentlich (vierteljährlich?) Supervisions-Wochenenden mit dem sozialpädagogischem Kunsttherapeuten und Kunstmaler Prof. Dr. Peter Schauwecker (langjähriger Partner von Michael Angeloff)

Guido, Uwe, Michael, Rainer, Alf. … mit allen Hintergrund-Informationen von Beratung, Berufs- und Familienleben, Fetisch, Internationales, Kneipen, psychologischen Sonderheiten wie Selbst-Ablehnung, (Selbstmord) Presse, Saunen, Szenen wie Theater, Oper, Musik, sexuelle Orientierungen, Travestie. Fasching und Trans

später 1978 / 1980 umbenannt in

Rosa Telefon

Die Süddeutsche Zeitung weigerte sich damals noch, unsere Anzeige mit Telefon-Nummer abzudrucken …

Material im http://arbeiterarchiv.de Regal Sammlung Fritz Letsch

für http://forummuenchen.org Verlinkung aufbereiten und Erinnerungen und Geschichten mit Fotos für lgbti.geschichte(at)muenchen.de

Aus dem Waisenhaus

Ich nenn ihn jetzt Joachim. Er war im katholischen Waisenhaus in Haidhausen bei Klosterschwestern herangewachsen, hatte geheiratet und einen nun 11jährigen Sohn, der ihn jetzt täglich an seine eigene, inzwischen verdrängte Kindheit erinnerte … von prügelnden Schwestern erzählten auch andere "Waisenknaben" wie später Theo Kempf, der die Gruppe BISS in München aufbauen wollte.

Das heimliche Leben damals mit den anderen Jungs, das natürlich auch im Beicht-Gewissen streng belastet und verboten war, kam mit den Erinnerungen wieder, fing an, ihn zu irritieren: Da war mehr, da war auch Anerkennung, gesehen werden, Liebe.

Zu seiner Beziehung zu seiner Frau kam nur wenig, aber die Lust auf den Sex mit den Jungs damals und mit Männern heute konnte er nun schwer einordnen, es war ja in den 1980er Jahren noch selten ausgesprochen. Eine seiner Ängste: Dass sein Sohn auch so werden könnte, wie er damals war … und irgendwie noch ist?

Das Gespräch fand ein paar Fortsetzungen, aber keinen Abschluss: Mir war es damals ein wichtiger Einstieg in die Geschichte der Verdrängung, die sehr viele von uns durch den §175 und die Kirchenmoral notwendig fanden.

Literaturkreis im VSG

mit Gustl Angstmann, Gerd Wolter, Friedl Brehm, Wolfgang Angerer?, Thomas x, etwa 1978 beschreibt Gustl Angstmann eine Szene in unserer Haidhauser Wohngemeinschaft in der Balanstraße 11

1984 Der VSG verlässt die Weißenburger Straße und zieht um in die Dachauer Straße 42. Von 1989 an ist der VSG nur noch eine der Gruppen des neu gegründeten SUB http://subonline.org. Er löst sich 1998 auf. https://forummuenchen.org/lgbtiq-chronik

In wenigen Buchläden

gab es 1976 ein paar einzelne Bände, die das Thema berührten, wenn man davon wusste, welche Autoren oder Schlüsselworte für ein Thema standen, dann SODOM, Buddy und "Peitschen-Paula", später Max & Milian, xx und eine politische Gegenkultur: http://fairmuenchen.de/alternative-magazine-gegenkultur/

und doch gab es immer Impulse:

Frühlings erwachen

und natürlich Zeitschriften, wenn Mann davon wusste und sie zu kaufen wagte: Don, Du & ich, und früher, aus der Schweiz, der Kreis", dann aus den USA Hippie-Szene-Zeitschriften und dann juristische …

"bei Cosy" die erste queere Disco unter dem Theater der Jugend am Elisabethplatz bis Anfang 1980er?

dann mehr Aufbruch:

Coming out

... und die Etablierung

Rosa Alter im sub Geschlossene Vereine für Fetisch und Leder, Lehrende, Militär und Polizei, Trans … und Kirchen

Artikel und frühere Notizen