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zukunftswerkstaetten

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zukunftswerkstaetten [2022/10/05 22:35]
selbstorg [Kosova und der Westbalkan 2023]
zukunftswerkstaetten [2023/10/25 12:26] (aktuell)
befreiung [das nächste Jahrestreffen der Moderierenden Zukunftswerkstätten]
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 "**[[Robert Jungk]] 1986** - gesammelt auf http://zwnetz.de "**[[Robert Jungk]] 1986** - gesammelt auf http://zwnetz.de
  
-Wie denn ohne Hoffnung? Ohne Atem kein Leben, ohne Licht kein Tag, ohne Erwartung kein Handeln. Wer das Wunder sucht, wird es nicht auf den alten, ausgetretenen Pfaden finden. Wer Rettung herbeisehnt, kann sie nicht bei denen finden, die aus träger Gewohnheit auf sinkenden Schiffen verharren.+Dazu kamen die Schweizer Eindrücke an der Grenze am Bodensee und die Friedensburg Schlaining 2018 und in der Lausitz https://zukunftslabor.jimdofree.com und Projekte [[https://zukunftslabor.jimdofree.com/trialog-bayr-kosovarisch-slowenisch|in Kosova]]  
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 +"**Wie denn ohne Hoffnung? Ohne Atem kein Leben, ohne Licht kein Tag, ohne Erwartung kein Handeln.** Wer das Wunder sucht, wird es nicht auf den alten, ausgetretenen Pfaden finden. Wer Rettung herbeisehnt, kann sie nicht bei denen finden, die aus träger Gewohnheit auf sinkenden Schiffen verharren".
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 +{{:zukunftswerkstatt-jahrestreffen-2003-2015.jpg?linkonly|http://zwnetz.de}}
  
-Meine Hoffnung sind die vielen, die bisher stumm geblieben sind, die Zornigen, die sich empören, sind die Spinner, die ganz andere Träume wagen. Mitten in der schlechten Gegenwart, die von Konkurrenz und Rivalität beherrscht ist, entstehen Keimzellen brüderlicher und schwesterlicher Gemeinsamkeit+{{:zukunftswerkstatt-jahrestreffen-2003-2015.jpg?direct&400|}}
  
-Dem Verfall setzen sie Regeneration entgegen, der zentral gesteuerten Monotonie überraschende Vielfalt. Nicht Härte, sonder Zärtlichkeit findet man da, nicht die Kälte der Macher, sondern die Wärme der Liebenden. In: Die Zeit, 26.12.1986+"**Meine Hoffnung sind die vielen, die bisher stumm geblieben sind,** die Zornigen, die sich empören, sind die Spinner, die ganz andere Träume wagen. Mitten in der schlechten Gegenwart, die von Konkurrenz und Rivalität beherrscht ist, entstehen Keimzellen brüderlicher und schwesterlicher Gemeinsamkeit.  
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 +**Dem Verfall setzen sie Regeneration entgegen,** der zentral gesteuerten Monotonie überraschende Vielfalt. Nicht Härte, sonder Zärtlichkeit findet man da, nicht die Kälte der Macher, sondern die Wärme der Liebenden." [[Robert Jungk]] In: Die Zeit, 26.12.1986
  
 ==== das nächste Jahrestreffen der Moderierenden Zukunftswerkstätten ==== ==== das nächste Jahrestreffen der Moderierenden Zukunftswerkstätten ====
  
-um den 22. Oktober 22 in Salzburg, wo eine kleine neue Tradition begann ...  +**voraussichtlich am 19. Oktober 24 in Krefeld zur dortigen Bürgerbeteiligung auf einigen Ebenen - von unten her organisiert! ... nun auch meistens mit internationalem zoom-Treffen am späten Samstag-Nachmittag. Aktuelles kommt dann auf http://zukunftswerkstaetten.org** 
-  + 
-Das Jahrestreffen sollte am 30. April – 3. Mai 2020 in Bad Homburg stattfinden, mehr auf http://fairmuenchen.de/zukunftswerkstaetten fairmuenchen.de/zukunftswerkstaetten ... aber dann wurde alles anders: Nun gab es 2021 endlich "Zukunftswerkstatt reloaded": https://jungk-bibliothek.org/2021/10/25/nachlese-internationales-treffen-von-zukunftswerkstaetten-moderatorinnen-in-der-jbz+**Das letzte war grade am Sa 21. Oktober 23 in Salzburg, wo 2021 eine kleine neue Tradition begann ... nun auch immer mit internationalem zoom-Treffen am späten Samstag-Nachmittag. Aktuelles auf http://zukunftswerkstaetten.org** 
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 +Das Jahrestreffen 2020 sollte noch mal in Bad Homburg stattfinden, mehr auf http://fairmuenchen.de/zukunftswerkstaetten fairmuenchen.de/zukunftswerkstaetten ... aber dann wurde alles anders:  
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 +Nun gab es 2021 endlich "Zukunftswerkstatt reloaded": https://jungk-bibliothek.org/2021/10/25/nachlese-internationales-treffen-von-zukunftswerkstaetten-moderatorinnen-in-der-jbz 
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 +"Zukunftswerkstatt" gibt es regelmässig für Bibliothekare und in Halle für die bundesweiten freien Radiomacher https://www.community-media.net
  
 **„Zukunftswerkstatt neu erfinden!? – Blick zurück nach vorn“** **„Zukunftswerkstatt neu erfinden!? – Blick zurück nach vorn“**
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 in: das KulturBureau, Handbuch zur Organisation, Entwicklung, Aufbau und Absicherung von Projekten im kulturellen und sozialen Bereich, Hrsg. Para-SOL e.V. Autorenteam Regensburg 1992  in: das KulturBureau, Handbuch zur Organisation, Entwicklung, Aufbau und Absicherung von Projekten im kulturellen und sozialen Bereich, Hrsg. Para-SOL e.V. Autorenteam Regensburg 1992 
  
-Utopie als Lust an der Krise in: das KulturBureau II, Aufbau und Absicherung des eigenen Arbeitsbereiches, Hg. Para-SOL e.V. Autorenteam Regensburg 1994 +**[[Utopie]] als Lust an der Krise** in: das KulturBureau II, Aufbau und Absicherung des eigenen Arbeitsbereiches, Hg. Para-SOL e.V. Autorenteam Regensburg 1994 
  
 http://www.zw2003.de/pages/portrait-s.html http://www.zw2003.de/pages/portrait-s.html
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 =====  Beraten und Zukunft entwickeln:  ===== =====  Beraten und Zukunft entwickeln:  =====
 +==== Utopien und die Angst vor der Wahrheit ====
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 +Wie ein Projekt entstehen könnte, in dem Platz für mehr Leute ist, die sich ergänzen, vielleicht sogar eine alte Bauern-Wirtschaft wieder in Gang setzen, ein Gästehaus an einer alten Straße …
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 +Eine wirkliche [[Utopie]] geht an die grundlegenden Absprachen, Bräuche, Konventionen und Regeln: Warum tragen wir unser Geld immer zu den Reichsten, die es zur Zerstörung der Welt verbrauchen?
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 +**die Angst vor der Wahrheit ** hindert uns schon daran, die Kritikphase, den ersten Schritt auch zur KonZENtration richtig zu machen: Was willst du wirklich WIRKLICH verändern?
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 +Den Begriff [[Zukunftswerkstatt]] prägte [[Robert Jungk]] schon in den 1960ern als Vorschlag:
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 +[[Zukunftswerkstätten]] sind seit den 1980er Jahren gemeinschaftliche Projekte und Prozesse, die von Moderierenden angeleitet werden, damit alle Beteiligten zu Wort kommen können und die [[drei Schritte]] ausgewogen durchlaufen werden:
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 +**Kritik der Verhältnisse**
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 +als Ausgangslage, gemeinsame Bestandsaufnahme auf Grundlage einer Einladung, aus den Beiträgen der Gruppe, möglicherweise notiert, sortiert, gewertet, hinterfragt nach ihrer Entstehungsgeschichte … [[Kritisches Denken]]
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 +**Anwärmen der Seele durch Kritik statt Jammern**
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 +  * [[Kritik]] als altes Heilmittel der [[Aufklärung]]
 +  * Jammern als Selbstmitleid hilft nicht: [[Kritische Praxis]]
 +  * Unterscheiden lernen: Kritik öffnet immer Weitblick [[Kritische Theorie]]
 +  * Nach der Kritikphase kommt die Utopie: Der Traum von einer Sache
 +  * Nach der [[Utopie]]: Kraft für Gemeinsames?
 +  * [[Strategie]] zur Umsetzung der gemeinsamen Wünsche
 +  * [[Zukunftswerkstätten]] heutzutage?
 +  * [[Gemeinschaftlich Forschen]]?
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 +https://gestalt-theater.blogspot.com/2021/05/angst-essen-seele-auf-die-abtrennung.html
 +**gemeinschaftliche Utopien**
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 +[[Utopie]]n sind das Gegenteil von Planwirtschaft und Resignation: Früher oft literarisch gefasst, von Thomas Morus bis Charles Fourier, gesammelt und verglichen von Bloch und [[Rolf Schwendter]] …
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 +[[Utopie]]n und gesellschaftliche Träume brauchen gemeinsame Grundlagen, die in der Gesellschaft von [[Part-Ei]]en, einseitigen Besitz- und Staats-Medien und ständigem Richtungsstreit nur vor Ort zu finden sind: In Nachbarschaften, [[Genossenschaften]], [[Selbstorganisation]] und Vereinen
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 +  Jürgen Habermas hat seinen  Vorwurf, dass die „Idee der Versöhnung“, 
 +  d. h. letztlich die Idee der Utopie, sich mit [[Adorno]] nicht mehr denken lasse, um den Hinweis ergänzt: 
 +  „Allenfalls läßt sich diese Idee noch in den Bildern der jüdisch-christlichen Mystik umkreisen […].“
 +**[[Adorno]]**
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 +**die Angst vor der Wahrheit**
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 +würde heute die Fragen der Erd-Überwärmung in allen Mä-Topien, den Katastrophen-Bildern einschließen, denn wir wissen einerseits viel, sind aber andererseits nicht sehr bereit, unsere alten Gewohnheiten aufzugeben:
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 +Andererseits ist die Sprache der Bilder seit Jahrhunderten von den Bildern der jüdisch-christlichen Mystik besetzt, die der göttlichen Schöpfung eine göttliche Abrechnung gegenüberstellt:
 +
 +Können wir nicht mehr anders, als in den Bildern der alten ägyptischen und aramäischen Hirtenreligionen zu denken, die mit Kolonialisation, Mission und US-Kriegen die Welt beherrschen wollen?
 +[[David Graeber]], David Wengrow **„[[Anfänge]]“**: Menschen haben immer die Wahl
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 +https://www.fr.de/kultur/literatur/david-graeber-david-wengrow-anfaenge-menschen-haben-immer-die-wahl-91427851.html?cmp=defrss
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 +David Graebers und David Wengrows „Anfänge“ sind eine Revolution der Geschichtsschreibung: „Es war alles ganz anders. So erklären uns die beiden Autoren des 667 Seiten dicken Buches „Anfänge – Eine neue Geschichte der Menschheit“. David Graeber lehrte Anthropologie an der London School of Economics, war einer der Wortführer der Occupy-Wall- Street-Bewegung und seit seinem vor zehn Jahren erschienenen Weltbestseller „Schulden – Die ersten 5000 Jahre“ wohl der berühmteste bekennende Anarchist der Welt.
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 +Im vergangenen September starb Graeber im Alter von 59 Jahren in Venedig. David Wengrow, geboren 1972, ist Professor für vergleichende Archäologie am University College London.“
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 +Die Wahrheit aber ist, wie Graeber und Wengrow schreiben: „Erfunden wurde das Wort ‚Demokratie‘ wohl in Europa – und das auch nur um ein Haar, denn Griechenland war in der fraglichen Zeit Afrika und dem Nahen Osten kulturell viel näher als sagen wir zum Beispiel England –, doch es ist nahezu ausgeschlossen, vor dem 19. Jahrhundert auch nur einen einzigen Autor aufzuspüren, der nicht die Ansicht vertreten hätte, dass die Demokratie nichts anderes als eine schreckliche Regierungsform sei.“
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 +David Graeber/David Wengrow: „Anfänge. Eine neue Geschichte der Menschheit“. Aus dem Amerikanischen von Henning Dedekind, Helmut Dierlamm, Andreas Thomsen. € 28,95 / 670 Seiten. Klett-Cotta, Stuttgart 2022
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 +https://agenda21muenchen.wordpress.com/2022/06/16/utopien-und-die-angst-vor-der-wahrheit/
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