Am meisten bekannt ist die Gesundheits-Selbsthilfe, weit weniger bekannt die soziale Selbsthilfe, die aber jetzt um so wichtiger wird: Wie organisieren wir uns in Nachbarschaften und politischen Themen, wenn die vorgebliche Demokratie des bisherigen Parlamentarismus ausverkauft ist?
Für eine "Demokratie der Gefühle" spricht sich Josef Früchtl an der Uni Amsterdam aus, Ein ästhetisches Plädoyer.
Die Hoffnung hatte natürlich auch Gegenspieler, wie die Verzweiflung und Wut im Punk, aber das war auch befreiend. Nie hatten wir gedacht, dass die behäbigen bayrischen Glaubens-, Himmel- und Kirchen-gedämpften Beamtenstrukturen in den Provinzen so kapitalistisch und reaktionär durchseucht bleiben könnten, dass uns so ewig die Geschäfte aus den Burschenschaften und der Jungen Union in der CSU beherrschen.
Die hauseigene Journalist*en-Ausbildung der Hanns-Seidl Stiftung (früher Wildbad Kreuth, heute Kloster Banz) hatte bis in alle Medien hinein gewirkt, nicht zuletzt auf den ultra-katholischen Laschet, der in München mal Privatsender-Mitarbeiter war …
gab es in München ab 1986 ein Projekt "Gesunde Städte", in dem viele Einrichtungen und Initiativen mitarbeiteten und gesunde Projekte wie anderes Krankenhaus-Essen und in Kitas etc. in Gang setzten. http://fairmuenchen.de/muenchner-initiativen
später: dialog-Projekt für die verbesserte Zusammenarbeit der Ärztlichen Organisationen mit der Selbsthilfe, früher behindert durch die Kritik an den "weissen Göttern", an den hierarchischen Strukturen der Kliniken und Krankenhäuser aus der Gesundheitsladen-Bewegung; teilfinanziert von der forschenden Pharma, die gerne kostenlos unsere Daten verwaltet hätte.
Durch Debattieren wie im BED und dem Community Organizing im http://gemeinsinn-netzwerk.org haben wir in verschiedenen Ebenen der beruflichen Selbstorganisation und Fortbildung zum Community Organizing gemeinschaftlich an Wegen gearbeitet, der Angst in der Gesellschaft zu begegnen.
Die bisherigen "Schulen der Demokratie" erzählten uns von Parteien und Bürgerbeteiligung.
Wir brauchen nun eine Hochschule der Demokratie, die aus den sozialen Bewegungen und der sozialen Arbeit weiter denkt zu Bewusstseinsbildung in politischer Macht, bürgerlichen Rechten und Selbst-Ermächtigung
In zwei Artikeln feiert Wolfgang Goede die Selbsthilfe- Bewegung, die er selbst als enorm hilfreich erlebt hatte, als Wissenschafts-Journalist kennt er auch die oft schwerfälligen Systeme unserer Hochschul-Landschaft, die Adorno längst als "Halbbildung" - nur für berufliche Qualifizierungen - eingeschätzt hatte.
oder Hochschule würde die Interessen der Studierenden auf die gesamte Welt ausdehnen, von deren Ressourcen wir alle leben, und die wir deswegen verstehen sollten.
Nun legt ein kleines Virus die herunter gesparten und verlogen abzockenden Strukturen frei und wir stehen hilflos gegenüber?
Im Einblick des Selbsthilfezentrum München https://www.shz-muenchen.de/fileadmin/shz/downloads/einBlick/Einblick_2020-4.pdf fasst er zusammen
"Die 1980er waren die Gründerjahre der Selbsthilfe. Hätte uns die Pandemie damals erwischt, wie weit wären wir mit Fax-Tech gekommen? Faxe – damals Non-Plus-Ultra modernster Kommunikation – eroberten gerade die Welt. Mit ihnen wäre das Leben vermutlich in Papier erstarrt, Selbsthilfe nie aus den Startblöcken gekommen.
Im Corona-Jahr 2020 halten uns indes Online und elektronische Kommunikationsplattformen gut über Wasser. Auch die Selbsthilfe. Mit BBB – BigBlueButton Plattform – macht das SHZ rundum Mut zur neuen Virtualität. Als Pionier und Scout war das Selbsthilfezentrum München seiner Zeit stets um Nasenspitzen voraus – drei Beispiele:
• Das SHZ war einer der historischen Schlüsselakteure, gegen den Widerstand politischer Parteien im Gesundheitswesen das Patienten-Empowerment zu verwurzeln. Und es damit als seine „vierte Säule“ zu etablieren, wie dereinst Gesundheitsminister Seehofer die Selbsthilfe pries.
• SHZ-Repräsentanten sind methodisch über die Ansätze der Gründerjahre weit hinausgewachsen. Etwa wenn sie sich in der Fachliteratur mit dem Selbsthilfebegriff, seiner langen Historie, Defiziten ebenso wie Alternativen kritisch auseinandersetzen2 – auch mit scharfem Blick auf die Zukunft und ihren gesellschaftspolitischen Hürden.
• So setzt sich das SHZ dafür ein, mit Trainings und Selbstversuchen, die vorwiegend in einheimischer Hand befindliche Selbsthilfe für andere Kulturen und deren Vorstellungen von Gesundheit und sozialer Interaktion zu öffnen. Selten gab es einen couragierteren Appell für Interkulturalität, heute nötiger denn je."
wie die Arbeitslosen-Treffen im http://SHZ-münchen.de und bei Minga:
Das Stück Antigone bringt die Frage des Gehorsam um jeden Preis und die Treue zum ermordeten Bruder auf die Bühne, fragt nach, was die ethischen Hintergründe sind, https://de.wikipedia.org/wiki/Antigone_(Sophokles)
Meine Idee zur theaterpädagogischen Arbeit mit Arbeitslosen, Wohnungslosen und Interessierten ist, die Grundlagen der Praxis von Forumtheater in der Anleitung zu vermitteln, und eine Präsentation auf die Bühne zu bringen, in der die aktuellen Dialoge der Teilnehmenden (aus ihrem Alltag) in der Auseinandersetzung mit dem klassischen Stück und der Bearbeitung von Bert Brecht für das Publikum erlebbar werden.
Artikus und Basis, Minga Stammtisch und Hochschule München vielleicht auch Volkshochschule München https://www.mvhs.de
Seit 1992 treffen sich Bisexuelle in Gruppen in München, seit Jahren nun jeden dritten Dienstag im Monat ca. 19.30 Uhr im Cafe Glueck, Palmstrasse 4 in Muenchen zwischen U / Tram Fraunhoferstrasse und Bus 58 Baldeplatz, oft ein rundes Dutzend Frauen und Männer zwischen 20 und gut 60 Jahren, aus einem Umkreis von mehreren Hunderten, die hier Mails bekommen … natürlich auch fluid, Pan, Poly und Trans, bisher noch kein inter* …
In München ist seit vielen Jahren eine Gruppe "uferlos" im Selbsthilfe-Zentrum http://shz-muenchen.de gemeldet, der Stammtisch war http://bimuc.wordpress.com und http://bi-muc.de leitet weiter auf http://bi.eineweltnetz.org, auf twitter gibt es https://twitter.com/InfoBimuc und auf http://misskey.de bimuc als Mastodon-Instanz
in Regensburg in der Kontaktstelle KISS gibt es die Bi-Gruppe Regensburg des bisexuellen Netzwerk BiNe e.V. http://www.franken.bine.net und Jung und gleich e.V., Verein zur Förderung queerer Jugendarbeit in Regensburg https://de-de.facebook.com/jungundgleich
Selbstorganisation wie praktische Demokratie wie in Genossenschaften sowie Bürgerräte
der Gesundheitsladen-Bewegung erinnern, Rolf Schwendter, der schon damals die Lust hatte, mit dem gesprochenen Gender die Rolle der Frauen - vor allem auch im Gesundheitswesen herauszuheben, und im Umfeld der AG SPAK und der Selbstverwalteten Betriebe und Projekte den Gesundheitstag in Kassel auf die Beine stellte,
der in der Bewegung der Gesundheits- und Wissenschaftsläden und die Zukunftswerkstätten von Robert Jungk die positive Stimmung der siebziger Jahre verfestigte - bevor die "geistig-moralische Wende" der schwarzen Kofferträger Kohl und Schäuble auf Bundesebene mit einer "Gesundheitsreform" das System der Abzocke verwirklichte, wie wir es seit F.J. Strauß und Nachfolgenden in Bayern schon lange hatten.
Prof. DDDr. Rolf Schwendter müsste ich heute wieder schreiben, wo so viel falscher Adel aus Papieren gewonnen wird, er hätte mit Abscheu seine Dreadlocks geschüttelt, bevor er wieder zur Kindertrommel das Lied aus einer Evangelischen Akademie angestimmt hätte:
https://www.ssoar.info/ssoar/bitstream/handle/document/68058/ssoar-2020-goede-Tandems_of_lay_experts_and.pdf (in english)
Sie erläutert die Entstehung und Rolle der Selbsthilfe im Tandem der Zusammenarbeit von Betroffenen und Experten, vor allem am Beispiel der Münchner Angstselbsthilfe, die durch gute Streuung zur Deutschen Angstselbsthilfe mit einer eigenen Zeitschrift führte: https://www.angstselbsthilfe.de/wp-content/uploads/2016/01/130.pdf und https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13692866.html sowie https://en.wikipedia.org/wiki/Theme-centered_interaction
Die Uni Mannheim am Lehrstuhl Psychologie hat im Mai 21 zu einem Online Symposion eingeladen. https://www.uni-mannheim.de/news/symposium/
Hier meine ersten Ideen, sie werden als Ausführungen noch bearbeitet: Gesundheit und Selbsthilfe https://selbstorganisation-muc.blogspot.com/2021/03/selbsthilfe-aus-der-gesundheitsladen.html
von den gesetzlichen Krankenkassen nach § 20h SGB V gefördert. Vorbildlich agieren auf örtlicher Ebene 93 aus dem Kreis der geförderten Gruppen benannte Selbsthilfevertreter*innen an dreizehn Regionalen Runden Tischen.
Analog zur Beteiligung auf Bundesebene konnten sich auf örtlicher Ebene Betroffene aus Selbsthilfegruppen beteiligen, die einem der maßgeblichen Spitzenverbände der Selbsthilfe angehören beziehungsweise sich diesem zuordnen (Suchtgruppen der Koordinierungsstelle der bayerischen Suchthilfe KBS, Chronisch Kranke und Menschen mit Behinderungen der LAG SELBSTHILFE, Mitglieder des Paritätischen beim Paritätischen Landesverband und alle freien Gruppen ohne Verbandszugehörigkeit beim Verein Selbsthilfekontaktstellen Bayern e.V.) http://seko-bayern.de
So ist gewährleistet, dass die beratende Beteiligung in allen Regionen die Vielfalt der Selbsthilfegruppen widerspiegelt. https://www.shz-muenchen.de/fileadmin/shz/downloads/einBlick/Einblick_2020-4.pdf
Angst-Erkrankungen haben oft auch Quellen in den Generationen vor uns, die ja auch schreckliches erlebt haben können, von dem sie lieber nicht sprachen oder sich zum Selbstschutz gar nicht mehr erinnern konnten.
Wir brauchen nicht nur Mitspiel-Wiesen und stellvertretende Räte-Strukturen, sondern nun eine Hochschule der Demokratie, in der die Beteiligung aller Betroffenen an ihren Themen möglich ist.